5. Januar 2022

Erstmals sind vom 12. bis 23. Januar in Lillehammer alle Disziplinen im Para Snow Sport an einer WM vereint. Mit dabei sind neun Schweizer*innen, von ihnen macht sich ganz speziell ein Teilnehmer grosse Hoffnungen auf Medaillen: Théo Gmür. Und ein Team freut sich besonders auf den ersten grossen Auftritt: Die Snowboarder*innen.

Am 12. Januar startet die Para Snowsport-WM in Lillehammer mit den ersten Wettkämpfen. Der Ort, 130 Kilometer nördlich der norwegischen Hauptstadt gelegen, erlebt mit etwa 750 Athlet*innen und Betreuer*innen den grössten Event seit den olympischen Winterspielen 1994. Für Swiss Paralympic sind zwei Athletinnen und sieben Athleten am Start.

Die WM wartet dabei gleich mit drei Premieren auf: Nie zuvor waren die Wettbewerbe der Alpinen mit Snowboard und Nordisch vereint am gleichen Ort. Es gibt Erfolgsprämien für die Athlet*innen. Und erstmals ist auch ein Team aus der Schweiz im Snowboard mit am Start. Dieser erfolgt mit einem Jahr Verspätung: Wegen der Pandemie wurde die WM vom Februar 2021 um knapp ein Jahr verschoben. Damit findet sie auch sehr zeitnah zu den Paralympics (4.-13. März) in Peking statt.

Erster Auftritt auf der ganz grossen Bühne

Für Silvan Hofer geht in Lillehammer ein grosser Traum in Erfüllung. “Vor drei Jahren haben wir begonnen, das Projekt mit einem Snowboard-Team professionell aufzuziehen”, sagt der Schweizer Nationalcoach. Die WM ist nun der erste Auftritt auf einer ganz grossen Bühne. Mit der Baslerin Romy Tschopp, der Baselbieterin Ellen Walther und dem Berner Aron Fahrni ist ein Trio am Start, das für Platzierungen in den Top 6 bis 8 in Frage kommt, wie Hofer sagt. Das macht ihn besonders zufrieden und auch ein bisschen stolz, weil mit Luzia Joller und Timo Neukomm zwei starke Teammitglieder verletzungsbedingt ausfallen, aber das Niveau dennoch sehr hoch sei.

Für Hofer ist es auch eine besondere Freude, dass alle Disziplinen in Lillehammer vertreten sind. “Im Weltcup sind wir in der eher kleinen Snowboard-Familie unterwegs”, sagt er. “Jetzt treten wir geschlossen und gemeinsam als Schweiz auf.” Das würde nicht nur ein schönes Gesamtbild abgeben, “gerade unser junges, an Grossanlässen unerfahrenes Trio kann vom Wissen der anderen profitieren, wir können uns gegenseitig motivieren.”

Mit einem klaren Medaillenkandidaten

Mit ganz anderen Vorzeichen gehen die Schweizer Alpinen an den Start. Murat Pelit (39), Thomas Pfyl (34), Théo Gmür (25) und Robin Cuche (23) sind als Routiniers mit dabei. Dabei darf man sich vom Alter von Cuche nicht täuschen lassen, der Neuenburger ist bereits zum zweiten Mal für eine WM selektioniert (Silber 2017 in Tarvisio in der Super-Kombi). Pfyl erlebte seine erste Weltmeisterschaft 2004, seither hortete der Schwyzer bei fünf Teilnahmen insgesamt zehn Medaillen. Und auch der 39-jährige Tessiner Murat Pelit durfte schon einmal WM-Luft schnuppern. Vor drei Jahren wurde er in Kranjska Gora im Monobob Achter im Super-G.

Nationalcoach Greg Chambaz erwartet von diesem Trio starke Resultate, “Thomas und Robin haben durchaus Aussenseiterchancen auf eine Medaille”, sagt er, wenn alles passe, vielleicht ein Konkurrent von der absoluten Spitze ausscheide. Wer jedoch in jedem seiner Rennen ein Medaillenkandidat sei, das ist der Walliser Théo Gmür: “Er ist einer der absoluten Top-Athleten weltweit, Théo ist bei jedem Start fähig, einen Podestplatz zu erreichen.” Von ihm und den anderen im Team könne Pascal Christen profitieren. Der Nidwaldner ist erst im zweiten Jahr im Team, “Pascal hat das Potenzial für einen Top-10-Rang”, sagt Chambaz, “aber für ihn geht es in erster Linie darum, Erfahrungen zu sammeln”.

Der Einzelkämpfer in der Loipe

Auch im Langlauf ist die Schweiz in Lillehammer vertreten, hier hält Luca Tavasci die Fahne hoch und misst sich mit den Weltbesten. Der Bündner sei nach einem verhaltenen Saisonstart immer besser in Form gekommen, sagt Nationaltrainerin Sandra Gredig. Nach einer dreiwöchigen Pause hat sich Tavasci mit einem Trainingsblock auf Lillehammer vorbereitet. Gerade im Ausdauersport sei die Planung entscheidend, eine Saison mit zwei absoluten Highlights innert zwei Monaten sei sehr schwierig, sagt Gredig im Hinblick auf die Paralympics. Eine klare Platzierungsvorgabe möchte die Trainerin nicht abgeben, aber eines sei sowieso stets klar: “Im Sprint ist der Halbfinal immer das Ziel.”

Für alle neun Athlet*innen aus der Schweiz ist Lillehammer viel mehr als nur ein Vorgeschmack auf die Paralympics in Peking. Für alle gilt, was Thomas Pfyl sagt: Nach anderthalb Jahren grosser Ungewissheit wegen der Pandemie ist die WM der erste ganz grosse Wettkampf, viel mehr als eine Standortbestimmung, es geht um die ersten Wettkämpfe mit der gesamten Weltspitze.

 

Selektionierte Athlet*innen:

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