30. Juni 2025

Claire Ghiringhellis Leistungskurve im Rudern zeigt kontinuierlich nach oben. Das Fernziel Los Angeles 2028 hat sie fest im Visier. Im September 2025 startet die Tessinerin an der Ruder-WM in Shanghai (China).

An den grossen Regatten im Para-Rudern taucht ihr Name immer häufiger in den Resultatspalten auf: Achte war Claire Ghiringhelli im vergangenen Spätsommer an ihren ersten Paralympics in Paris und wurde mit einem Diplom belohnt. Vor einem Monat beendete sie die EM in Plovidiv als Dritte und liess sich Bronze umhängen, ihre erste internationale Medaille. «Ich war enttäuscht, dass ich nicht Silber gewonnen habe, weil ich nicht weit entfernt war», blickt sie zurück. «Ein schlimmer Fehler am Start hat mich aber Platz 2 gekostet. Trotz der Enttäuschung war ich sehr bewegt. Es war ein schöner Moment, für mich und die Schweiz.»

Eine lange Pause hatte sie sich nach den Emotionen von Paris, den Spielen, die in der Nähe ihres Wohnsitzes stattfanden, nicht gegönnt. Nur gerade drei Wochen hatte sie das Ruderboot in die Ecke gestellt: «Paris war mit vielen Emotionen verbunden und ich hatte nachher grosse Lust, wieder anzufangen und die Sachen zu verändern, die noch nicht geklappt hatten.» Davon gab es verständlicherweise einige, in ihrem ersten Olympia-Zyklus konnte sie nicht von einem grossen Erfahrungsschatz profitieren.

Sie habe Vieles gelernt in den letzten Jahren, sagt die 47-Jährige. «Eigentlich alles: die ersten internationalen Erfahrungen, der Druck der ersten internationalen Rennen, die Organisation der Trainings, des Alltags, der Trainingscamps. Ich musste auch lernen, wie ich meine Kraft einsetze und nicht zu viel Energie wegen Sachen zu verlieren, die ich nicht kontrollieren kann. Und ich musste mich technisch verbessern.»

Die Revanche für Plovdiv ist geglückt




Claire Ghiringhelli sagt dies allem am Weltcup auf dem Luzerner Rotsee, wo die Paracracks eine inklusive Regatta mit den olympischen Bootsklassen bestreiten. Auch Eva Mol ist am Start, die Niederländerin, die ihr an der EM Silber weggeschnappt hat. Diesmal behält Claire Ghiringhelli, die erstmals ein neues Boot einsetzt, das mehr Geschwindigkeit garantieren soll und Stabilität am Start, in beiden Direktduellen klar die Oberhand. Am Sonntag feiert sie ihren ersten Weltcupsieg, angetrieben von einem enthusiastischen Schweizer Publikum und wird damit erneut in den Resultatspalten auftauchen.

«Wir haben die Zähler auf Null gestellt»

Es ist ein weiterer Schritt in die richtige Richtung, der nächste soll im Herbst an der WM in Schanghai folgen. In den letzten Monaten hat sie mehrfach gesehen, dass ihr Weg stimmt - und das stimmt sie optimistisch: «Ich bin viel ruhiger und weniger gestresst und konzentriere mich auf die richtigen Sachen. Mit meinem Team haben wir die Zähler wieder auf Null gestellt und es gefällt mir, wie sich die Dinge entwickeln.»

Über allem stehen natürlich das Fernziel Paralympics 2028 in Los Angeles - der grösste Fixpunkt in Claire Ghiringhellis sportlicher Agenda. «Ich bin 1978 geboren und möchte mit der Paralympics-Teilnahme das Jahr meines 50. Geburtstags feiern.» Sie sagt es so entschlossen, wie sie aktuell rudert.

WM-Selektion 2025 vorgezogen

In diesem Jahr ist die Ruder-WM in China Claire Ghiringhellis Saisonhöhepunkt. Diese wird vom 21. bis 28. September in Shanghai (China) ausgetragen. Da die Boote rechtzeitig verschifft werden müssen, wurde die Franko-Tessinerin nach ihren Leistungen und guten Resultaten in dieser Saison bereits jetzt für die Ruder-WM selektioniert. Sie startet dort als einzige Schweizer Para-Ruderin zusammen mit sieben weiteren Booten von Swiss Rowing.

 

Text: Marco Keller

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