12. Januar 2022

Bei der Para Snow Sports WM in Lillehammer werden morgen die ersten Medaillen vergeben. Mit am Start bei der alpinen Abfahrt sind auch vier Schweizer - und vor allem einer geht mit guten Chancen auf einen Podestplatz an den Start.

Morgen Donnerstag startet die Para Ski- und Snowboard-WM in Lillehammer, erstmals überhaupt in der Geschichte sind in der norwegischen Olympiastadt von 1994 alle Schneesportarten an einer Para-Weltmeisterschaft vereint: Ski Alpin, Snowboard, Langlauf, Biathlon. 850 Athlet*innen aus fast 40 Ländern kämpfen um die Podestplätze, neun sind für die Schweiz am Start. Den Auftakt machen morgen Pascal Christen, Robin Cuche, Théo Gmür (Foto) und Murat Pelit im alpinen Abfahrtsrennen.

Gmür belegte im Abschlusstraining der Kategorie Standing den dritten Rang, Cuche wurde Neunter, verpasste aber ein Tor. “Die Strecke ist schnell, das ist richtig geil”, sagte Cuche, “es gibt Sprünge, so macht das Spass!” Wie Teamkollege Gmür sieht er noch Potenzial im eigenen Auftritt, was genau dem gewünschten Plan entspricht: “Es war noch nicht perfekt”, sagte Gmür, “jeder Tag wird besser, idealerweise gelingt dann im Rennen der optimale Lauf.” Dass der Walliser ein Medaillenkandidat ist, hat Nationalcoach Grégory Chambaz schon im Vorfeld der WM gesagt.

Bei den Männern in der Kategorie Sitting erwies sich die Piste mit ihrem harten Untergrund und den vielen Schlägen als besonders herausfordernd. “Die Strecke ist sehr schnell und aggressiv”, sagte Pelit, der im Training in die Top 10 fuhr. Christen stürzte im Mittelteil, konnte aber direkt weiterfahren und so auch die zweite Streckenhälfte nochmals testen: “Die einzelnen Passagen sind einigermassen aufgegangen”, sagte er, auch wenn der harte Schnee die Sache nicht leichter macht. Beiden stand am Abend die Videoanalyse mit den Coaches bevor - und morgen? “Da bin ich bereit”, sagen beide.

Drei “Neulinge” und eine verschobene Ankunft

Für das Schweizer Snowboardteam beginnt morgen gar eine neue Zeitrechnung: In der Qualifikation zum Banked Slalom für den Final am Freitag erleben die drei Athlet*innen von Nationalcoach Silvan Hofer die WM-Premiere. “Vor drei Jahren haben wir begonnen, das Team aufzubauen”, sagt Hofer, “jetzt sind wir hier und geniessen den Gefühlsmix von Vorfreude, Druck, Teamgeist.” Die Baselbieterin Romy Tschopp, die Baslerin Ellen Walther und der Berner Aron Fahrni erleben diese Tage ebenfalls rundum positiv, “manchmal komme ich mir vor wie in einem Film, den ich mir anschaue”, sagt Fahrni. Walther ist begeistert von der Art, wie sie als “Neulinge” in der Snowboard-Familie aufgenommen werden, “jede einzelne Athletin freut sich, dass die Konkurrenz weiter wächst”, sagt sie. Überhaupt würden alle allen helfen, wenn es darauf ankommt, sagt Tschopp. Die beiden Schweizerinnen sind übrigens die einzigen Snowboarderinnen im Wettkampf, die im Alltag im Rollstuhl sitzen.

Mit Verspätung trifft Luca Tavasci ein, der Engadiner ist der einzige Schweizer, der im Langlauf im Einsatz ist. Er wurde vor der WM positiv auf Covid-19 getestet und verpasst damit seinen ersten geplanten Start morgen über 12,5 km klassisch. Er konnte aber bereits wieder locker trainieren, manchmal fühle er sich noch ein bisschen müde, sagt er, “die Zeit in Isolation spüre ich, aber es wird von Tag zu Tag besser”. Am Freitag gebe es noch eine medizinische Abklärung, “dann ist für Sonntag die Anreise nach Norwegen geplant”. Geht der ganze Plan auf, erfolgt sein WM-Auftakt am 18. Januar (20 km Skating), am 22. Januar steht der Sprint auf dem Programm.

Foto: Théo Gmür by Goran Basic

Text: Christian Andiel

 

Livestream der Abfahrt am 13.1 ab 10 Uhr

 

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