10. Juni 2024

Mit einem Weltrekord und fünf Siegen von Catherine Debrunner, einem Europarekord und einem Sieg von Manuela Schär und fünf Siegen von Marcel Hug ziehen die Schweizer Rollstuhlleichtathletik-Cracks eine sehr positive Bilanz von den ParAthletics 2024 in Nottwil. Für Manuela Schär war es die letzte Teilnahme an Bahnrennen in der Schweiz.

Während vier Tagen lieferten sich 350 Para-Athlet*innen aus aller Welt in Nottwil spannende Wettkämpfe. Die Schweizer Rollstuhlleichtathletik-Stars ziehen mit 11 Siegen eine positive Bilanz, darunter die Paralympionikin Manuela Schär. Die Krieserin hat an den ParAthletics ihre letzten Bahnrennen in der Schweiz bestritten. Nach den Paralympics in Paris will die 39-Jährige ihre Karriere auf der Bahn beenden. Sie wird ab Herbst nur noch an Marathons starten.

Die Bilanz der Krienserin an ihren letzten ParAthletics lässt sich sehen: ein neuer Europarekord über 5000 Meter, zwei neue Schweizer Rekorde über 400 Meter, ein Sieg über 800 Meter, drei zweite Plätze und drei dritte Plätze. Bei jedem ihrer Rennen fuhr sie also unter die besten Drei. Das lässt die bereits hohen Erwartungen an die Krienserin weiter steigen.  Sie formuliert ihre Ziele für Paris 2024 zurückhaltend: «Eine Paralympics-Medaille zum Ende meiner Bahnkarriere wäre schön und ist natürlich das Ziel. Ich werde in den nächsten Wochen noch an diversen Schrauben drehen und zwei intensive Trainingsblöcke absolvieren. Aber in unserer Klasse ist das Leistungsniveau sehr hoch. Das macht bei Wettkämpfen extrem Spass, wie auch hier bei den ParAthletics. Es waren tolle Tage und ich bin sehr zufrieden mit meinen Ergebnissen.» In Paris wird in dieser Wettkampfklasse vermutlich das gleiche Feld am Start sein wie in Nottwil.

Bilanz von Debrunner: fünf Siege und zwei zweite Plätze

Die ParAthletics 2024 brachten Catherine Debrunner fünf Siege und zwei zweite Plätze. Im Moment ist sie wohl die weltweit schnellste Para-Leichtathletin und hält aktuell den Weltrekord über alle Distanzen ausser über 5000 Meter. Sie blickt mit einem Strahlen auf die letzten vier Wettkampftage zurück: «Ich bin sehr, sehr zufrieden mit den Resultaten. So viele Wettkämpfe zu bestreiten war eine gute Übung vor den Paralympischen Spielen. Dort möchte ich über möglichst viele Distanzen starten, das wird also eine ähnlich intensive Zeit werden. Ich konnte hier viel ausprobieren. Das meiste hat sich bewährt.» Catherine Debrunner stehen nun ein intensiver Trainingsblock sowie der Grand Prix in Paris im Juni bevor. Danach geht es an die Paralympics. Die Ziele dafür formuliert sie hoffnungsvoll: «Ich werde an den Paralympics versuchen, vorne mitzumischen und spannende Rennen zu zeigen. Aber die Konkurrenz ist gross und wird sich auch perfekt vorbereiten. Wir werden sehen.»

Marcel Hug auf Kurs für die Paris 2024

Marcel Hugs Gesamtbilanz der ParAthletics 2024 ist ausserordentlich: Mit fünf Siegen, einem dritten und dem 7. Platz im taktischen Rennen über 1500 Meter gehört er wie immer zu den Besten. Den letzten Wettkampf vor Paris nutzte er für Experimente: «Neben neuen Handschuhen aus dem 3D-Drucker habe ich auch taktische Varianten ausprobiert, um in den kommenden Wochen daran weiterzuarbeiten. Mit den Leistungen an den ParAthletics bin ich durchwegs zufrieden. Es war fantastisch vor Heimpublikum starten zu können.» Nun steht auch ihm eine intensive Trainingszeit bevor, damit er seine Ziele in Paris erreichen kann: «An den Paralympics werden Konkurrenten aus Thailand und China dabei sein, die hier fehlten. Das wird nochmals spannend. Ich erhoffe mir mindestens eine Goldmedaille. Wenn es mehr wird, dann umso schöner.

Weitere Schweizer Erfolge

Fabian Blum (Oberkirch) stellte am Sonntag einen neuen Schweizer Rekord über 100 Meter auf in einer Zeit von 00:16.96. Auch Patricia Eachus, Alexandra Helbling (Nottwil) Licia Mussinelli (Derendingen) und Anita Scherer (Aegerten) machten mit guten Plätzen auf sich aufmerksam.

 

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