5. September 2019

An der Weltmeisterschaft im Para Schwimmen vom 9. bis 15. September in London wird Nora Meister, die Aargauerin und Weltrekordhalterin über 200 m Rücken, zum ersten Mal um WM Medaillen kämpfen. Auch Leo McCrea und Joshua Grob debütieren in London. Carla de Bortoli tritt vorzeitig zurück.

Die Lenzburgerin Nora Meister überraschte vergangenes Jahr an der Europameisterschaft in Dublin gleich mit drei Medaillen. Das ehrgeizige und fleissige Talent blieb nicht auf ihren Lorbeeren sitzen – Meister arbeitete stetig weiter an ihrer Technik und den konditionellen Fähigkeiten, bis sie beim diesjährigen Weltcupauftakt in Berlin einen neuen Weltrekord in der Startklasse S7 über 200 m Rücken aufstellte. Diese Disziplin wird in London nicht ausgetragen und trotzdem hat die 16-Jährige Medaillenchancen. «Es wird cool in London!», so Meister nach der längsten Vorbereitungsphase für einen Wettkampf in Magglingen: «Wir konnten uns sehr gut vorbereiten – die intensive Zeit im Trainingslager hat das Team zusammengeschweisst. Wir sind bereit für die Reise nach London. Mein Ziel sind sicherlich die Finaleinläufe in allen drei Disziplinen.» In London startet die Aargauerin in den Disziplinen 100m Rücken, 100 und 400m Freistil.

 

Leo McCrea, der 15-Jährige und jüngste Schweizer am Start, wird in London seine erst internationale Meisterschaft bestreiten. Der kleinwüchsige Doppelstaatsbürger mit Schweizer Wurzeln ist ein junger Athlet mit sehr grossem Potential, der noch am Anfang seiner Karriere steht. Er hat sich, wie auch Joshua Grob, beim Weltcupauftakt in Berlin für die WM aufgeboten. Grob bestritt bereits drei Europameisterschaften in seiner Karriere, jedoch auch noch keine WM. Letztes Jahr an der EM in Dublin holte Grob Silber und Bronze.

 

Stephan Fuhrer nicht am Start
Grosses Pech überkam den Zürcher Stephan Fuhrer. Unglücklich riss es ihm den Katheter aus dem Rückenmark, daher musste er sich einer grossen OP am Rücken unterziehen. Trotz kämpferischem Willen und dem Wunsch, einen WM Start trotzdem möglich zu machen, gelang es ihm nicht in so kurzer Zeit in das Becken zurückzukehren. Er muss auf London verzichten.

 

Rücktritt von Carla de Bortoli
Die 22-jährige Thurgauerin kehrte überraschend dem Behindertenspitzensport den Rücken zu, nachdem sie für die WM in London selektioniert wurde. «Mein Rücktritt war so nicht geplant. Ich leide schon seit längerer Zeit an einer Sehnenscheiden-Entzündung, welche mich immer wieder vom Training abhielt. Nach der Selektion für London und vor dem Trainingslager teilte mir der Arzt mit, dass ich erneut mindestens vier Wochen pausieren soll. Eine Tatsache, die ein gutes WM-Ergebnis verunmöglicht hätte. Abgesehen davon stehe ich im Endspurt meiner BMS Ausbildung, welche sich nicht immer so einfach mit dem Sport verbinden liess. Die Summe aus allem hat mich zu diesem Entscheid bewegt. Natürlich war es keiner der einfachen Sorte.», so de Bortoli mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Lächeln liess sie der Rückblick auf ihre Karriere mit der Teilnahme an den Paralympics in Rio 2016 und der WM 2015 in Glasgow.

 

Programm

 

AnreiseFreitag6. September 2019
Klassifikation & TrainingFreitag-Sonntag6. – 8. September 2019
WettkämpfeMontag-Sonntag9. – 15. September 2019
RückreiseMontag16. September 2019

 

 

Die Einsätze der Schweizer Delegation

 

DatumAthletDisziplin
Montag, 9. Sept. 2019Leo McCrea400 m Freistil
Joshua Grob100 m Freistil
Dienstag, 10. Sept. 2019Leo McCrea100 m Freistil
Nora Meister400 m Freistil
Mittwoch, 11. Sept. 2019Leo McCreaindividual Medley
Donnerstag, 12. Sept. 2019Nora Meister100 m Rücken
Joshua Grob400 m Freistil
Freitag, 13. Sept. 2019Joshua Grob50 m Freistil
Leo McCrea50 m Freistil
Samstag, 14. Sept. 2019Nora Meister100 m Freistil
Sonntag, 15. September 2019Leo McCrea100 m Brust

 

Das gesamte Wettkampfprogramm: https://www.paralympic.org/London+Programme+Timeline

 

Offizielle Eventwebseite: https://www.paralympic.org/london-2019

 

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