27. Mai 2022

Drei Starts, drei Weltrekorde. Das ist die beeindruckende Bilanz von Catherine Debrunner (Geuensee) an den ParAthletics 2022 in Nottwil nach dem heutigen Rennen über 400 Meter. Auch Marcel Hug (Nottwil) und Patricia Eachus (Büron) gewinnen ihren Wettkampf über 5000 Meter mit Vorsprung auf die Konkurrenz.

An den Heim-Wettkämpfen überzeugen die Schweizer Para-Leichtathlet*innen trotz der grossen internationalen Konkurrenz. Der zweite Tag des viertägigen Meetings brachte gleich drei überragende Siege und viele weitere Podestplätze.

Trotz Wind Weltrekord

Nach den beiden Weltrekorden von gestern stellte Catherine Debrunner ihre beeindruckende Form auch heute im Rennen über 400 Meter unter Beweis. Die Bedingungen waren nicht ganz optimal, wie sie selber bestätigte: «Das Wetter war zwar warm, was ich liebe, aber der Wind bereitete mir Schwierigkeiten. 200 Meter nach dem perfekt gelungenen Start fuhr ich wie in eine Wand hinein und wurde ausgebremst. Ich konnte aber nochmals Kräfte mobilisieren und erneut zulegen. Vielleicht wäre ohne Wind sogar eine noch bessere Zeit drin gelegen.»

Das Rezept für den dritten Weltrekord in Folge ist für sie ganz klar: «Die Erfahrungen an den Paralympics in Tokio waren extrem wichtig. Danach habe ich nochmals einige 'Schrauben' richtig eingestellt und fokussiere nun voll auf den Sport. Ein wichtiges Element ist zudem mein Umfeld, die Menschen, mit denen ich intensiv arbeite. Dazu gehört sicher das Team um meinen Trainer Arno Mul und Krafttrainer Fabian Ammann, aber auch Familie und Freunde sowie die Verantwortlichen bei Rollstuhlsport Schweiz oder bei der Sportmedizin in Nottwil, die hier vor Ort ideale Bedingungen schaffen.»

Marcel Hug siegt souverän

Nach dem gestrigen Sieg über 800 Meter stand Marcel Hug auch heute über 5000 Meter zuoberst auf dem Podest. Weshalb sein vor Kurzem aufgestellter Weltrekord nicht in Gefahr war, erklärt der Nottwiler so: «Mein primäres Ziel war ganz klar der Sieg, eine schnelle Zeit war nur eine sekundäre Absicht. Ich entschloss mich aber schon vor dem Start, nicht alleine auf Zeit zu fahren. Zwar hoffte ich, dass die anderen, vor allem der junge Brite Daniel Sidbury, der hier in Nottwil neben Nathan Maguire mein grösster Konkurrent ist, mein Tempo mithalten würde. Das war nicht der Fall.» Hug musste über weite Strecken die Führungsarbeit leisten und konnte daher nicht vom Windschatten profitieren. Auf der letzten Bahnrunde setzte er sich aber ab und siegte klar vor dem Briten Daniel Sidbury. Sein nächstes Ziel? «Wenn das Wetter morgen mitspielt, will ich über 1500 Meter erneut eine schnelle Zeit fahren. Und natürlich ist der Sieg auch wieder das Ziel.»

Patricia Eachus in Topform

Schon zu Beginn der ParAthletics zeigte Patricia Eachus mit je einem zweiten Platz über 800 und 400 Meter ihr Potenzial. Über 1500 Meter überflügelte sie die Konkurrenz mit einem riesigen Vorsprung. Der Sieg ist auch für sie keine Selbstverständlichkeit: «Ich habe mich zu Beginn des Rennens an der Amerikanerin Susannah Scaroni und der Australierin Madison de Rozario orientiert. Da gerade die Amerikanerin mit Problemen zu kämpfen hatte, war ich plötzlich mit Abstand in Führung. Mein Tempo konnte ich konstant schnell und bis ins Ziel durchziehen trotz des doch recht starken Windes.»

Zu einer guten Leistung gehören neben der eigenen Form, der mentalen Stärke und der richtigen Taktik auch das richtige Material. Patricia Eachus fährt wie Marcel Hug den Rennrollstuhl mit dem Namen OT FOXX, einer Entwicklung aus der Schweiz, bei der die zur Schweizer Paraplegiker-Gruppe gehörende Orthotec massgeblich beteiligt war. Sie schwärmt für ihr Hightech-Gerät: «Ich fahre den OT FOXX nun schon seit bald einem Jahr an Wettkämpfen. Es brauchte etwas Zeit, bis ich vollstes Vertrauen zum Stuhl hatte. Nun passt es perfekt und es rollt, wie es rollen muss.»

Foto: Team Urs Sigg

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