11. März 2018

Erst lagen sich die Schweizer an den Paralympics in den Armen, etwas mehr als eine Stunde später starrten sie geschockt auf die Videowand.

Nicht überrascht, aber nicht mit Ruhepuls erwartet: So lässt sich beschreiben, was viele nach dem Super G-Triumph des „Abfahrts-Goldjungen“ Théo Gmür dachten (und sagten). Einige rieben sich allerdings in der südkoreanischen Sonne verwundert die Augen, als der Vorsprung aufleuchtete. Senkrecht- und Durchstarter Gmür nahm der Konkurrenz 1,81 Sekunden ab. Es wären wohl drei geworden, hätte er nicht noch unfreiwillig einen Halb-Sturz und weitere Fehler eingebaut.
Entsprechend fiel die Reaktion von „Théo im Glück“ aus. „Im Ziel dachte ich, mein wirklich schlechter Lauf werde nie für das Podest reichen. Als ich die ‚1‘ und den Vorsprung sah, konnte ich es kaum glauben. Das ist mit einer solchen Fahrt normalerweise unmöglich. Ich weiss nicht, weshalb derzeit alles aufgeht, ich Fehler machen kann und doch gewinne“, stellte er sich selbst mit dem inzwischen bekannten Gmür-Lachen eine unbeantwortete Frage.
Die grosse Zeitdifferenz liess den zweifachen Goldgewinner hoffen, Copain Robin Cuche könne die Gunst der Stunde ebenfalls ausnützen. Doch der Modellathlet und Kombi-WM-Zweite schied aus. Eine andere Taktik als mit vollem Risiko anzugreifen gab es nicht. Zumal ihm der weiche Frühlingsschnee nicht entgegenkam. „Der Faktor spielt eine grosse Rolle. Robin besass kaum eine Chance, ihm hätte eine perfekte Fahrt gelingen müssen, um vorne dabei zu sein“, nahm Gmür seinen Kollegen in Schutz.
Theo Gmür befand sich auf der Interview- und Gratulationstour, als es im Stadion innerhalb von Sekundenbruchteilen „totenstill“ wurde. Christoph Kunz überschlug sich im unteren Drittel der Strecke nach einem Einfädler mit der Skispitze mehrmals. Zu jenem Zeitpunkt lag er mit drei Zehnteln Vorsprung in Führung. Manchen Freudentränen folgten jene aus Enttäuschung oder Sorge um den vierfachen Familienvater.
Er versuchte früh nach innen zu ziehen und erwischte mit der Skispitze das Tor. „Mein Fehler. Schade, die Chance auf eine Medaille bestand. Für Gold wäre es allerdings schwierig geworden“, beschrieb der zweifache Paralympics-Gewinner das Ende des Podest-Traums. „Christoph hat sich eine schwere Fussprellung rechts sowie im Nacken- und Rückenbereich zugezogen“, erklärte Teamarzt Phil Jungen nach der ersten Untersuchung. Die Starts in den restlichen Disziplinen sieht er nicht gefährdet.

Christoph Kunz Im Zielraum


Resultate

Pyeongchang (KOR). Paralaympics. Para-Ski alpin. Super G. Männer. Stehend: 1. Théo Gmür (SUI/Haute Nendaz) 1:24,83. 2. Arthur Bauchet (FRAU) 1:26,64. 3. Markus Salcher (AUT) 1:27,89. – Ferner: 9. Thomas Pfyl (SUI/Schwyz) 1:29,40. 21. Michael Brügger (SUI/Plasselb) 1:32,82. – Robin Cuche (Saules) ausgeschieden. - 30 klassiert.
Sitzend: 1. Kurt Oatway (CAN) 1:25,83. 2. Andrew Kurka (USA) 1:26,89. 3. Frederic Francois (FRA) 1:26,98. – Christoph Kunz (SUI/Reichenbach) und Murat Pelit (Stabio) ausgeschieden. – 22 klassiert.
Frauen. Stehend: 1. Anna Schaffelhuber (GER) 1:34,76. 2. Claudia Loesch (AUT) 1:35,71. 3. Momoka Muraoka (JPN) 1:36,10. – Ferner: 6. Stephani Victor (SUI/Park City) 1:40,01 – 7 klassiert.
Curling. Round Robin: Schweiz : Grossbritannien 7:4.

12.12.2024

Debrunner, Hug und Rigling für die Sports Awards nominiert

Catherine Debrunner, Marcel Hug und Flurina Rigling sind für die Sports Awards 2024 nominiert. Am 5. Januar 2025 wird im Rahmen der Abendsendung auf SRF 1 bekannt gegenben, wer den Titel "Paralympische*r Sportler*in des Jahres 2024" tragen darf.
Weiterlesen
07.12.2024

Eine Newcomerin und ein Abschied von der grossen Bühne

Swiss Paralympic hat die 13 erfolgreichsten Para-Sportler*innen des Jahres an der Swiss Paralympic Night im Hotel Schweizerhof & THE SPA in Bern für ihre Leistungen geehrt. Para-Sport-Legende Heinz Frei wurde mit dem Lifetime Award ausgezeichnet. Der Allianz Newcomer Award 2024 geht an die Glarner Handbikerin Sandra Fuhrer.
Weiterlesen
18.11.2024

Oita-Marathon: Catherine Debrunner siegt

Die Rollstuhl-Leichtathletin Catherine Debrunner gewann wie im Vorjahr den Marathon in Oita. Die 29-jährige Thurgauerin war in der Küstenstadt im japanischen Südwesten eine Klasse für sich. Nicht am Start waren Marcel Hug und Manuela Schär.
Weiterlesen