Sprinten bis zum Umfallen
Allrounder Luca Tavasci wird im Klassisch-Sprint Elfter. Und ärgert sich auch über eine Hundertstelsekunde.
Als Luca Tavasci als Sechster seines Halbfinals ins Ziel flog, herrschte im Schweizer Lager Freude und Zufriedenheit. Qualifikation als Elfter überstanden und im Kampf gegen die Weltbesten nicht abgefallen, mehr durfte vom Paralympics-Neuling nicht erwartet werden. Nur einer scharrte noch etwas wie die Bündner Steinböcke Gian und Giachen mit den Hufen im Sulzschnee; der Läufer selbst.
„Das gurkt mich an“, kommentierte er seinen Lauf im Engadiner Deutsch. Einerseits verlor er den Zielsprint um Rang neun gegen einen Argentinier im Stürzen um eine Hundertstelsekunde, andererseits gab ihm der Start zu denken. „Ich war zu kalt und auf den ersten Metern zu langsam“, ärgerte sich Luca Tavasci. Was seine Trainerin Rilana Perl so nicht unterschrieben hätte. „Es war eine gute Leistung. Luca hat die Ziele erfüllt“, hielt sie fest und meinte zum (zurecht) ehrgeizigen Athleten, seine Konkurrenten seien jene Leute gewesen, die um die Medaillen kämpften.
Anders als bei den Läufern ohne Behinderung gibt es in den K.O.-Heats keinen Sechser-Start, sondern ein Verfolgungsrennen nach Handicap. Luca Tavasci musste mit 33 Sekunden Rückstand ins Rennen und um den Anschluss kämpfen. Hätte er von Beginn mithalten können, wäre es die Final-Qualifikation geworden. Aber so weit ist der Amateur unter den Profis noch nicht. Insgesamt war es sein bester Sprint. So ganz unzufrieden wirkte er schliesslich doch nicht. „Bin ich wenigstens Elfter geblieben?“ wollte er noch wissen. Ja.