10. März 2018

Man soll mit Superlativen zurückhaltend umgehen. Im Fall von Théo Gmür fällt es schwer, werden die letzten Monate seiner noch jungen Karriere erfasst.

Nach der Zieldurchfahrt durfte der 22jährige „stehende“ Théo Gmür aus Haute-Nendaz zufrieden lächelnd auf dem Leader-Stuhl (nicht Thron) Platz nehmen – und musste ihn nicht mehr verlassen. Selbst Favorit, Seriensieger und Titelverteidiger Markus Salcher (AUT) kam später nicht an die Zeit des keineswegs fehlerfrei gebliebenen Walliser Überfliegers heran. Das war‘s. Der bis vor einem Jahr kaum wahrgenommene Allrounder gewann sein erstes Speed-Rennen und damit Abfahrtsgold. Auf eine Medaille habe er gehofft, aber nie an Gold gedacht.
2017 hatte der Neo-Paralympicssieger an der WM in Tarvisio (ITA), mit Silber im Riesenslalom erstmals für einen Exploit gesorgt. Seither geht es ohne Einbruch steil nach oben. „In dieser Saison stand ich im Weltcup erstmals auf dem Podest, konnte mein erstes Weltcuprennen gewinnen, entschied zuerst die Riesenslalom-Wertung für mich, holte dann die grosse Kristallkugel  Gesamtsieg und gewinne nun in meinem ersten Paralympics-Rennen Abfahrts-Gold. Unglaublich. Ich weiss nicht, was abgeht, kann es nicht erklären“, fasste der Magglinger Sportstudent die letzten Wochen in den Interviews wie ein Routinier kurz und bündig zusammen.
In einer stillen Minute überkamen ihn kurz die Emotionen. Während Tagen hatte er die – für ihn neue - Erwartungshaltung zu spüren bekommen, zweifelte, ob er dem Druck standhalten würde. „Wichtig war die Eröffnungsfeier. Dort habe ich gespürt, dass ich ruhiger werde. Irgendwie ist der Druck abgefallen“, ergänzte der Instinkt-Rennfahrer. Er kann Fehler begehen, ist aber trotzdem schnell. „Das ist eine Stärke von mir. Ich versuche die Ski laufenzulassen. Auch heute in der Abfahrt habe ich drei Fehler begangen“, bestätigte der Senkrechtstarter die Einschätzung der Trainer.
Die frühe Startnummer (2) war bei der Sonneneinstrahlung ein Vorteil. Topfavorit, Seriensieger und Titelverteidiger Markus Salcher (AUT) musste rund 20 Minuten später starten. Am Sonntag findet der Super G statt. Der sitzende Christoph Kunz (Reichenbach) ist amtierender Weltmeister, Robin Cuche (Saules) WM-Dritter und Thomas Pfyl (Schwyz) gehört ab jetzt in jedem Rennen zu den Medaillen-Kandidaten. Théo Gmür erwächst Konkurrenz aus dem eigenen Team. Aber es würde nicht wundern, könnte er sein seit Monaten anhaltendes Hoch erneut ausnützen.
 
Resultate
Pyeongchang (KOR). Paralaympics. Para-Ski alpin. Abfahrt. Männer. Stehend: 1. Théo Gmür (SUI/Haute Nendaz) 1:25,45. 2. Arthur Bauchet (FRAU) 1:26,29. 3. Markus Salcher (AUT) 1:26,39. – Ferner: 8. Robin Cuche (SUI/Saules) 1:19,28. 9. Thomas Pfyl (SUI/Schwyz) 1:29,77. 17. Michael Brügger (SUI/Plasselb) 1:32,81. – 24 klassiert.
Sitzend: 1. Andrew KUrka (USA) 1:24,11. 2. Taiki Morii (JPN) 1:25,75. 3. Corey Peters (NZL) 1:26,01. – Christoph Kunz (SUI/Reichenbach) ausgeschieden. – 20 klassiert.
Frauen. Stehend: 1. Anna Schaffelhuber (GER) 1:33,26. 2. Momoka Muraoka (JPN) 1:34,75. 3. Laurie Stephens (USA) 1:35,80. – Stephani Victor (SUI/Park City) ausgeschieden. – 4 klassiert.
Curling. Round Robin. 1.Match: Kanada : Schweiz 8:0. – Schweiz: Skip Felix Wagner, Claudia Hüttenmoser, Marcel Bodenmann, Beatrix Blauel. – Auswechselspieler: Hans Burgener.

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