14. Januar 2022

Bei der Para Snow Sports WM in Lillehammer wird die Baslerin Ellen Walther mit dem Snowboard Dritte. In der Abfahrt bei den Alpinen fahren Théo Gmür und Robin Cuche in die Top 7.

Es war der erste WM-Tag, an dem das Schweizer Team in Lillehammer ins Medaillen-Geschehen eingriff. Prompt gewann die Snowboarderin Ellen Walther Bronze im Banked Slalom. Die Baslerin setzte sich in ihrer Kategorie in einem Viererfeld durch, sie gewann im Kampf um den Podestplatz beide Läufe gegen Noelle Lambert (USA). Walther wollte sich gar nicht gross über die Medaille äussern, sie sprach lieber davon, wie psychisch und körperlich anstrengend der Tag war. Sie ist neben Teamkollegin Romy Tschopp die einzige Snowboarderin an dieser WM, die im Alltag im Rollstuhl sitzt. Deshalb brauchen sie beide noch mehr Kraft, “und wenn es so kalt ist, spüre ich meine Beine kaum mehr, ich habe noch weniger Verbindung zum Brett”, sagte Walther. Zudem sei die Piste derart eisig gewesen, “ich habe nicht das Gefühl, dass ich wirklich Snowboard gefahren bin”, fügte sie mit einem Lächeln an.

Teamkollegin Romy Tschopp hatte in den Viertelfinals zwei richtig starke Auftritte, die spätere WM-Zweite Lisa Dejong (USA) war aber noch stärker. “Mit meinen beiden Läufen bin ich zufrieden”, sagte Tschopp, allerdings wäre sie gerne noch weiter vorne gewesen. Die Baselbieterin freute sich aber, dass sie erstmals einen derartigen Dual Banked Slalom erleben durfte, “das ist eine wichtige Erfahrung, die ich sehr gerne für die kommenden Aufgaben mitnehme.” Wie generell das gesamte Schweizer Snowboardteam seine WM-Premiere geniesst, immerhin sorgen sie bereits für Aufmerksamkeit auf der grossen Bühne, und das erst drei Jahre nachdem Nationalcoach Silvan Hofer begann, das Team aufzubauen.

Frust bei den Alpinen

Bei den Alpinen gab es zum Auftakt in der Abfahrt mit den Rängen 5 und 7 zwar ein erfreuliches Teamresultat, das mochte den Athleten aber nicht wirklich ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Théo Gmür (5.) und Robin Cuche (7.) ärgerten sich in der Klasse Stehend über ihre nicht optimalen Auftritte; Murat Pelit und Pascal Christen schieden in der Kategorie Sitzend im heftigen Wind aus.

Der Walliser Gmür war durchaus mit Medaillenhoffnungen gestartet, schon direkt nach der Zieleinfahrt war ihm bewusst, dass es dafür nicht reichen würde. “Ich weiss, in welchen Abschnitten ich nicht optimal unterwegs war”, sagte er sichtlich enttäuscht, das Podest verpasste er um sechs Zehntel. Vor allem mit dem Aussenski habe er oft nicht den richtigen Halt gehabt. Ähnlich unzufrieden war Teamkollege Cuche. “Mein Gefühl war generell nicht so gut wie im Training”, sagte der Neuenburger, “schon beim ersten Sprung hat das Timing nicht perfekt gestimmt.” Mit einem Blick auf die Zeit fügte er an, dass der Abstand mit fast zwei Sekunden zum Podest zu gross sei, als dass es nur an wenigen, kleinen Fehlern gelegen habe.

Aber jetzt kommt der Super-G

Weder Gmür noch Cuche suchten im Wind nach einer Ausrede. Im nun ausklingenden Extremwetter “Gyda”, das Skandinavien in den vergangenen Tagen mit Schneechaos, wilden Temperaturwechseln und Überschwemmungen in Atem hielt, war die Piste nach der Verschiebung der Abfahrt um einen Tag in einem sehr guten, harten Zustand. Aber der Wind kam immer wieder in starken Böen. Morgen soll er sich stark beruhigt haben. Dann steht der Super-G an.

Das freut vor allem Pelit und Christen. Sie kamen mit den heftigen Böen überhaupt nicht zurecht. “Schon im ersten Flachstück hat mich der Wind total abgedreht”, sagte der Nidwaldner Christen, “es ist einfach schade, dass ein Rennen so endet”. Pelit sprach vom “gehörigen Respekt”, den er nach der Besichtigung spürte, als die Böen bereits sehr heftig waren. In einer Kurve kurz vor dem Ziel konnte auch er dann die Wucht des Windes nicht mehr bändigen. Aber schon schnell hiess es beim Tessiner “abhaken, morgen ist ein neuer Tag”. Und da trifft er sich perfekt mit den Teamkollegen, auch sie wollen den heutigen Tag so rasch wie möglich verarbeiten, sich bestens auf den Super-G vorbereiten. Die WM hat gerade erst begonnen.

Text: Christian Andiel

Foto: Goran Basic

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