Beijing 2022 DE 6. März 2022

Bei den Paralympics belegen die Schweizer Alpinen im Super-G in der Kategorie Stehend geschlossen die Ränge 5 bis 7. Romy Tschopp tritt im Snowboard morgen mit der neuntbesten Zeit in den Viertelfinals an.

Eine Medaille war der Traum der Alpinen im Super-G, trotz eines ganz starken Teamresultats geht er diesmal nicht in Erfüllung: Théo Gmür wird nach Bronze in der Abfahrt vom Vortag im zweiten Rennen 5., dahinter folgen unmittelbar Robin Cuche (6.) und Thomas Pfyl (7.). Gmür spürte vor dem Start die Nachwehen seines grossen Tages, “ich habe sehr wenig geschlafen in der Nacht”, sagt der Walliser. Das Adrenalin wirkte störend nach, aber auch eine gewisse Erschöpfung, weil er vor ein paar Tagen eine Krise wegen der Entzündungskrankheit Morbus Crohn erlitt. So sammelten sich die Hundertstel an, die ihn diesmal vom Podium fernhielten.

Doch morgen ist bereits ein neuer Tag, die Super-Kombi wurde wegen der ansteigenden Temperaturen vom Dienstag auf morgen vorverlegt. Gmür ist ebenso dabei wie Robin Cuche, der als Sechster ein Diplom gewinnt und weitgehend zufrieden ist. “Vielleicht ein-, zweimal etwas zu viel gedriftet im Steilhang, aber ich bin quasi der Beste vom Rest: vor mir sind nur die absoluten Topfavoriten”, sagt der Neuenburger, der sehr gerne das Diplom mit nach Hause nimmt.

Voller Angriff in der Super-Kombi

Und dann ist da noch Thomas Pfyl auf Rang 7, über den Teamkollege Cuche eine interessante Aussage macht: “Wenn Thomas morgen so fährt wie heute, ist er in der Super-Kombi schwer zu schlagen.” Der Gelobte nimmt diese Aussage sichtlich erfreut zur Kenntnis: “Wenn Robin das sagt…”, meint er lachend. Tatsächlich zeigt sich der Schwyzer sehr zufrieden mit seinem Auftritt, morgen sei nun ein voller Angriff möglich, auch weil er in den zwei Tagen davor seinen Rücken schonen konnte. “Wenn ich wirklich meine Leistung von heute wiederholen kann, liegt einiges drin”, sagt Pfyl. Was ihm wie auch Gmür und Cuche sicherlich nicht schaden wird: der Super-G der Super-Kombi wird vom Schweizer Nationalcoach Grégory Chambaz gesteckt.

In der Kategorie Sitzend wird Murat Pelit 16., der Tessiner leidet seit einigen Tagen unter einer Mandelentzündung, ist deshalb zufrieden, dass er bis ins Ziel kommt. “Am Vortag ging es mir wirklich noch schlecht”, sagt er, nun freut er sich auf die Super-Kombi von morgen. Da ist auch Pascal Christen am Start, der Luzerner scheidet im Super-G aus. Er entschied sich, auf der bereits stark ramponierten Strecke zu einem Linienwechsel bei der Einfahrt in den Steilhang. “Das passte dann nicht mehr zu dem, was ich nach der Besichtigung im Kopf hatte”, sagt Christen.

Eine stetige Steigerung

Ihre Premiere auf der ganz grossen Bühne erlebt Romy Tschopp mit der Qualifikation im Cross der Snowboarderinnen. Die Schweiz ist in dieser Sportart überhaupt erstmals bei Paralympics dabei. Die Baselbieterin zeigt dabei eine starke Leistung, mit der neuntbesten Zeit startet sie morgen in den Viertelfinals. “Ich bin sehr zufrieden”, sagt Tschopp, “zumal wir vor dem Rennen nur einen Tag auf der Rennstrecke sein konnten.” Sie kann sich zwar kontinuierlich steigern, allerdings misslingt ihr der Start im 2. Lauf, als sie mehr Risiko nehmen wollte, “und das hat sich dann eben gerade nicht ausgezahlt”. Das sind jedoch genau die wichtigen Erfahrungen in ihrem Lernprozess. Nun geht es für sie um die richtige Erholung, “meine Beine sind doch recht erschöpft, weil beide Trainingsläufe gestern an einem Tag ausgetragen wurden, statt auf zwei Tage verteilt”. Tschopp ist die Einzige im Feld, die im Alltag auf den Rollstuhl angewiesen ist, was bei den Rennen dazu führt, dass sie die Belastung beim Strecken und Beugen in den Beinen deutlich stärker spürt.

 

Foto: Ennio Leanza/Keystone-SDA

 

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