Luca Olgiati, Badminton

Der studierte Geomatikingenieur Luca Olgiati ist seit einem Snowboardunfall im Februar 2016 querschnittgelähmt. Vor seinem Unfall war er sportlich sehr aktiv. Er spielte unter anderem Squash und Badminton. So erstaunt es nicht, dass das Rollstuhlbadminton.-Team schnell auf ihn aufmerksam wurde. Dass der Trainingsstützpunkt nicht weit von seinem Wohnort entfernt liegt, erleichterte ihm den Einstieg.

WM-Teilnahme ein Jahr nach den Snowboardunfall

In den ersten Monaten nach der Erstrehabilitation trainierte Luca Olgiati einmal pro Woche und steigerte sein Trainingspensum dann sukzessive. Er nahm an ersten Wettkämpfen teil und qualifizierte sich nur etwas mehr als ein Jahr nach seinem Unfall für seine erste Weltmeisterschaft in Ulsan, Korea. Gegen sehr starke und erfahrenere Spieler gewann Olgiati im Einzel wertvolle Erfahrungen, aber noch keine Matches. Im Mixed Doppel mit Karin Suter Erath erreicht er die Viertelfinals. Auch an der Heim-WM 2019 in Basel, welche zusammen mit den Regelsportler*innen ausgetragen wurde, erreichte er sein gesetzes Ziel im Mixed Doppel. Im Einzel und Doppel mit dem Spanier Francisco Motero scheiterte er in der Gruppenphase.

Nachdem er sich in den ersten beiden Jahren seiner internationalen Karriere der Weltspitze angenähert hat, liegt sein Fokus nun darauf, sein Spiel zu stabilisieren und seine Fehlerquote zu minimieren. An der WM 2022 in Tokio erreichte er die Achtelfinals. An der EM 2023 in Rotterdam holte er im Einzel dann erstmals Silber an der EM. Sein Ziel ist aktuell, sich als Einzelspieler für die Paralympics in Paris 2024 zu qualifizieren. dafür zählt die Platzierung auf der Race to Paris-Rangliste, für die Luca Olgiati an diversen internationalen Turnieren Punkte sammelt.

Luca Olgiati trainiert 4-5 Mal pro Woche zusammen mit den anderen Mitgliedern der Nationalmannschaft oder auch mal mit seinen Geschwistern, die ihn als Fussgänger herausfordern können. Dazu kommt noch Krafttraining. Beruflich arbeitet Olgiati in einem 50% Arbeitspensum weiter als Geomatik-Ingenieur.

Faszination Badminton

Obwohl im Rollstuhlbadminton nur eine Platzhälfte bespielt wird, müssen sich die Spieler sehr schnell und explosiv bewegen. Diese Schnelligkeit fasziniert Luca Olgiati beim Badminton am meisten. Im Gegensatz zu Fussgängern können Rollstuhlfahrer Beine und Arme nicht unabhängig voneinander bewegen. Sie müssen also zuerst auf den Ball zu fahren, bevor sie im letzten Moment den Ball schlagen können. Den Gegner zum Fahren zu bringen und ein geschicktes Händchen zu haben ist folglich sehr wichtig. Seine gute Spielübersicht kommt Luca Olgiati dabei sicher zu Gute.