Quick Facts

  • Status

    Ehemalig
  • Wohnort

    4058 Basel BS

  • Geburtsdatum

    29.04.1967

  • Beruf

    Leiter Mitgliedermarketing bei der Schweizer Paraplegiker Stiftung

  • Klassifikation

    WH2

  • Behinderung

    Paraplegie

  • Behinderungsgrund

    Gleitschirmunfall

Bereits vor einem Gleitschirmunfall, bei dem er sich 1998 das Rückenmark verletzte und Paraplegiker wurde, trieb der Basler Christian Hamböck gerne Sport. Er spielte Handball und war regelmässig mit Freunden in den Badmintonhallen der Region anzutreffen.

Noch während seiner Rehabilitation im Paraplegiker Zentrum in Nottwil entdeckte er das Rollstuhlbasketball- und das Badmintonspielen für sich. Im Rollstuhlclub Basel war er 15 Jahre lang in der Basketballmannschaft aktiv. Als sich die Mannschaft dann aufgrund fehlender Athleten auflöste, wandte sich Hamböck wieder vermehrt dem Badmintonspiel zu. Im April 2016 bestritt er in Konya (Türkei) seinen ersten internationalen Titelkampf.

Im Gegensatz zu einigen Konkurrenten, vor allem aus dem asiatischen Raum, ist Hamböck nicht Profisportler. Bei der Schweizer Paraplegiker Stiftung ist er für das Mitgliedermarketing verantwortlich. Daneben trainiert er drei Mal wöchentlich zusammen mit einem Privattrainer sowie Nationalmannschaftskollegin Karin Suter-Erath in der Badmintonhalle. Auch das Krafttraining gehört fix in sein Trainingsprogramm, genauso wie Zusammenzüge mit der Nationalmannschaft.

Am Badmintonsport gefällt Christian Hamböck, dass er durch die Einsätze im Doppel auch zu einem Teamsportler wird. Zudem ist die Schweizer Mannschaft oft gemeinsam an Wettkämpfen unterwegs und man ist ein eingeschworenes Team, das sich gegenseitig unterstützt und motiviert. Dazu kommt, dass sich Badminton als Sportart für ein Spiel zwischen Rollstuhlfahrer und Fussgänger gut eignet. Zwar ist der Rollstuhlfahrer nicht so flink unterwegs wie ein Fussgänger, doch mit nur ein wenig Rücksichtnahme können durchaus spannende Ballwechsel entstehen.

Laut Christian Hamböck ist beim Badminton bereits das Anspiel sehr wichtig. Dieses kann einen wichtigen Vorteil verschaffen und den Gegner von Anfang an unter Druck setzen. Wichtig dabei ist die Präzision beim Anspielen der Ecken und die Überraschung des Gegners, welche Richtung das Shuttle nimmt. Deshalb wird auch im Training sehr viel Zeit für das Perfektionieren des Anspiels aufgewendet.

Im August 2019 finden in Hamböcks Heimatstadt Basel zum ersten Mal gleichzeitig die Para-Badminton und die Badminton WM in der gleichen Wettkampfstätte statt. So hofft Christian Hamböck, dass mehr Zuschauer den Weg in die Sporthalle zu den Para-Badminton Matches finden. Sein persönliches Ziel ist das Überstehen der Gruppenspiele und somit der Einzug in die KO Phase.

Im Gegensatz zum Badminton der Fussgänger wird das Badminton Einzel im Rollstuhlsport nur auf einer Feldhälfte gespielt. Dies erhöht die Anzahl Ballwechsel und macht das Spiel für Athleten und Zuschauer äusserst attraktiv. In der Feldhälfte ist zudem die Fläche zwischen Netz und der T-Linie out. Stoppbälle (drops) direkt hinters Netz können folglich nicht gespielt werden. Ansonsten sind die Plätze wie auch die Regeln dieselben. So können die Rollstuhlbadmintonspieler problemlos mit der in den Sporthallen bestehenden Infrastruktur trainieren.